Review< Zurück 19.05.2011

Mütter und Töchter

Von Nick Gruber

Die Geschichte dreier Frauen. Eine 50jährige die ein Baby das sie mit 14 bekam zur Adoption freigab. Ihre gleichsam erfolgreiche wie unabhängige Tochter die mit ihrer Identität als Waisenkind ohne lebendige Ziehfamilie kämpft. Und eine junge afroamerikanische Frau die eine Familie gründen möchte, aber auf Adoption angewiesen ist.

Vor ungefähr 40 Jahren hatte ein junges Mädchen einen Burschen im Zimmer, wurde schwanger und gab das Baby zur Adoption frei. Heute ist Elizabeth (Naomi Watts) eine selbstbewusste und fleißige Anwältin, wenngleich ihre Großstadt-Dschungel Mentalität sie leicht dazu bewegt im Zweifelsfall ihr gesamtes Arsenal an Vorzügen und Fertigkeiten zu nutzen um etwas schneller voranzukommen. Die Mutter (Annette Benning) bekam nie mehr ein Kind und lässt ihre Verbitterung an ihrer Umwelt aus. Im selben katholischen Konvent wo Baby-Elizabeth ihre Zieheltern fand steht 37 Jahre später eine junge afroamerikanische Frau (Kerry Washington). Sie und Ihr Eheman versuchen fieberhaft bei werdenden Müttern Eindruck zu schinden, um eines der wenigen Adoptionsbabies zugesprochen zu bekommen. Inzwischen stellt Lucy's alleinstehender Vater Paul (Samuel L. Jackson) eine gleichsam hochqualifizierte wie gutaussehende Anwältin namens Elizabeth in seiner Kanzlei an und bemerkt dass es diese Frau ziemlich eilig hat beruflich voranzukommen.

Sanfte Kälte

Regisseur Rodrigo García, der Mann der Gabriel Byrne für eine Fernsehserie in den Therapiestuhl gesetzt hat (In Treatment), brachte mit Mother and Child (orig. Titel) ein alles andere als leichtgängiges Drama auf den Schirm. 'Brachte' deshalb, weil der Film in den USA eigentlich bereits 2009 veröffentlich wurde und es vielleicht eine Zeit dauern musste bis ein einfühlsamer und feingezeichneter Film aus den USA uns notorisch gewaltgeilen Mitteleuropäern zugemutet werden konnte (*zwinker*).

Aber trotzdem können wir froh sein. Der Film zeigt unmissverständlich, dass alleingelassene Seelen über die Jahre gewisse Selbstschutzmechanismen und Mauern entwickeln, die auch dann noch stehen wenn sie ihren Zweck schon lange erfüllt haben. Sanfte Kälte wird von diesen Menschen ausgestrahlt. Glaubwürdig wird diese These durch das Spiel von Naomi Watts und der großartigen Annette Benning, auf die die Rolle und Plot wie zugeschnitten scheint.

Fazit: Bedeutungsschwanger

Trailer

Auf einen Blick

  • Jahr: 2009
  • Länge: 125 min
  • Regie: Rodrigo García
  • Drehbuch: Rodrigo García
  • Darsteller: Naomi Watts, Annette Benning, Samuel L. Jackson, Kerry Washington
  • Webseite

Fazit

Meine Wertung:

 

Der dreiste kleine Kinomo

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