Review< Zurück 10.01.2011

Machete

Von Teresa Losonc

„Machete schreibt keine SMS!“ Ich weiß auch wieso, seine Finger sind dafür gemacht, sich um den Griff einer Machete zu schließen, nicht um Textnachrichten zu verfassen.

Gleich zu Anfang des Films sieht der Zuschauer wie gut er mit dieser Waffe umgehen kann. Köpfe werden abgeschlagen, Körper entzweit und das alles unter literweise Blutvergießen. Robert Rodriguez’ Stil ist von der ersten Sekunde an erkennbar, und auch einer seiner Lieblingsschauspieler (und nebenbei sein Cousin) ist in seiner ersten Hauptrolle zu sehen. Den narbengesichtigen Danny Trejo kennt man aus diversen Filmen von Rodriguez (u.a. Spy Kids, Desperado), und wer bei Planet Terror aufgepasst hat, durfte einen kurzen Blick auf den Trailer von Machete werfen, der damals eigentlich nur als Fake gedacht war.

Machete Cortez (Danny Trejo), Ermittler der mexikanischen Bundespolizei, wird alles genommen. Seine Ehefrau wird vor seinen Augen von Drogenkönig Rogello Torrez (Steven Seagal) enthauptet. Daraufhin flüchtet Machete nach Texas, um dort als Tagelöhner sein Leben zu fristen. Seltsamerweise ist das Leben in Amerika für mexikanische Einwanderer keinen Deut besser – eher viel schlimmer – als in Mexiko. Das lernen einige illegale Einwanderer allzu deutlich kennen, als sie versuchen des Nächtens über die Grenze zu gelangen. Dort werden sie von Von Jackson (Don Johnson) und Senator John McLaughlin (Robert De Niro) erwartet, die ihr Blei in die Mexikanern pumpen.

Machete macht Bekanntschaft mit dem skrupellosen Geschäftsmann Michael Booth (Jeff Fahey), der ihn erpresst, um den rassistischen Senator McLaughlin zu töten. Doch es ist eine Falle, Booth unterstützt die Machenschaften McLaughlins, und so wird Machete erneut zum Gejagten. Hilfe auf seiner Flucht und im Kampf gegen die Bösen erhält er vom „Netzwerk“, von der Freiheitskämpferin Luz alias She (Michelle Rodriguez, kleine Anspielung auf Che), und Sartana Rivera (Jessica Alba) von der US-Einwanderungsbehörde.

Dieser Exploitationfilm ist einer der blutigsten und bestbesetzten von Rodriguez. Trash der Sonderklasse: kurzweilig, lustig, und gehörig makaber (ein entrollter Darm dient als Abseilhilfe). Keine Waffe bleibt unbenutzt, kein Klischee unbedient (scharfe Krankenschwestern in kurzen Kitteln, Nonnen die scharf schießen, ein Dreier im Pool…). Der Film ist rabenschwarz, aber mit viel Witz und Ironie gespickt. Für alle denen das jedoch zu platt erscheinen mag gibt es noch die politische Immigrationsproblematik obendrauf. Ein durchaus gelungener und sehenswerter Filmklamauk mit Starbesetzung.

Trailer

Auf einen Blick

  • Jahr: 2010
  • Länge: 105 min
  • Regie: Robert Rodriguez, Ethan Maniquis
  • Drehbuch: Robert Rodriguez, Alvaro Rodriguez
  • Darsteller: Danny Trejo, Steven Seagal, Michelle Rodriguez, Jeff Fahey, Cheech Marin, Lindsay Lohan, Don Johnson, Jessica Alba, Robert De Niro

Fazit

Meine Wertung:

 

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