Preview< Zurück 09.03.2009

Die Sünden des Zeichners

Von Burnie Leitner

Der Comic Zeichner, Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur Frank Miller plant weitere Comic Verfilmungen à la Cin Sity. Allerdings musste Herr Miller feststellen, dass es ohne Kult-Regisseur Robert Rodriguez nicht ganz so einfach ist einen Box-Office Hit im kritischen Hollywood zu landen. Was Miller geplant hat, und was alles schief ging gibts hier...

Wie bereits seit längerem bekannt, wird es in Österreich keinen Kinostart von The Spirit geben. Soll aber den österreichischen Kinobesucher nicht stören, denn der Streifen wurde von sämtlichen Kritikern in den Staaten förmlich zerissen. Trotz der namensgewaltigen Besetzung (Samuel L. Jackson, Scarlett Johansson, Eva Mendes, Gabriel Macht, Jamie King) floppte die Comic-Verfilmung in den USA und Deutschland. So wie die Kritiken verhielt sich auch der wirtschafltiche Aspekt, wie man seitens Sony Pictures hört (darum auch kein Kinostart in Österreich). Wer sich dennoch ein Bild von Frank Millers Solo-Regie-Debut machen möchte, muss auf die DVD warten.

Kurz zur Story: The Spirit ist ein ehemaliger Polizist, der durch einen Säureangriff entstellt wurde. Um ungehindert gegen das Böse vorgehen zu können, gaukelt er seinen eigenen Tod vor. Gabriel Macht (The Good Shepherd) spielt den furchtosen Erlöser von Central City, ihm zur Seite steht Jamie King, die Sin City-Fans bereits als Goldie den Kopf verdrehte. Die Vorlage zum Film kommt nicht von Mister Miller persönlich, nein, diesmal bedient er sich der Geschichte seines Freundes und Mentors Will Eisner. Eisners Comic stammt aus den 40er und 50er Jahren und erschien in diversen Tageszeitungen. Sein Stil, Comic-Noir, prägte nicht nur Frank Millers Ergüsse sondern auch die der gesamten Comic-Nachwelt. Darstellungen die man weitläufig aus Sin City oder 300 kennt, begannen bereits mit Eisner.

Apropos Sin City – der zweite Teil der Comicverfilmung befindet sich laut imdb.com in pre-production. Die Besetzung ist weitgehend unverändert. Allerdings ist die Teilnahme von Mickey Rourke (The Wrestler, Sin City), welcher den Charakter Marv unvergleichlich verkörperte, noch fraglich. Was allerdings hoffen läßt, ist die experimentierfreudige Regie von Robert Rodriguez (From Dusk Till Dawn, Planet Terror, Sin City), welcher bereits mit dem ersten Teil ein Stück Filmgeschichte schrieb. Im zweiten Teil von (Ba)Sin City wird hauptsächich Dwight (Clive Owen) seinem Rachefeldzug gegen die Prostituierten aus Old Town fröhnen - die haben ihn nämlich verraten. Natürlich wird es auch wie schon im ersten Teil multiple Handlungsstränge geben, die zu einem Gesamtbild der Stadt und ihrer sündigen Einwohner verschmelzen. Zu hoffen bleibt nur, dass nicht wieder nur am Erwartungs-Rad gekurbelt wird, wie im Falle von The Spirit, sondern auch wieder ein Film-Noir der besonderen Art dabei herauskommt. Wir sind gespannt...