Ein Che für alle Fälle

Epische 257 Minuten nimmt sich der US Regisseur Steven Sonderbergh Zeit für sein Che-Portrait. Und er tut wohl gut daran, denn 1969 ist bereits ein anderer Amerikaner namens Richard Fleischer an der Aufgabenstellung elendliglichst zerschellt (der zweitere engagierte übrigens Omar Sharif für die Rolle des Commandante - ein gutes Pendant, sofern man Schauspielerei auf die Plakatoptik beschränkt).

Sonderbergh setzt dagegen auf den hippen Benicio del Toro der Ernesto Guevara so gar nicht ähnlich zu schauen mag, aber scheint, traut man den Foren, mit einem echt starken Dokumentarfilm im Hollywoodpelz daherzukommen (an Archaik fehlts dem Kinoplakat jedenfalls nicht - man sollte aber doch genauer hinschauen). Auch von einer Geschichtsstunde ist die Rede - von der Beschreibung des Commandante als einen rationellen Pragmatiker, einem Mann mit vielen sinnvollen Talenten - weniger als einen gefährlichen Ideologen. Der Lawrence von Lateinamerika schreibens auf Wikipedia. Sean Penn hat vor den Oscars gesagt, dass sich eigentlich mit Del Toro um den goldenen Knüppel duellieren sollte. Cannes hat ihm jedenfalls Tribut gezollt. Der Film wurde auch in spanischem Originalton gedreht. Venceremos!

PS: Che!-Verüber Richard Fleischer muss sich übrigens auch noch für andere integrative und weltoffene Projekte wie Red Sonya (mit Arnold Schw. und Brigitte Niel.) und Conan the Destroyer verantwortlen. Sein prägnater Untertitel zu Che! :

Offizielle Seite:
http://www.cheelargentino.com/