Review< Zurück 16.08.2012

Ted: Wer möchte ihn nicht, einen „thunder buddy for life“?

Von Teresa Losonc

Der Schöpfer von 'American Dad' und 'Family Guy', Seth MacFarlane, hat mit seinem ersten Spielfilm wie erwartet einen bitterbärigen Klamauk ins Kino gebracht. Ein Mann, eine Frau, ein Bär – gebt es zu, so einen flotten Dreier wolltet ihr immer schon mal sehen.

Dolce vita für die thunder buddies.

So schnell kann's gehen: da bittet der 8-jährige John am Weihnachtsabend des Jahres 1985 darum, dass sein Teddybär sprechen kann, damit auch er endlich einen Freund hat, und schwuppdiwupp geht sein Wunsch in Erfüllung. Die Welt reagiert mit Staunen, akzeptiert den kleinen flauschigen fingerlosen Kerl mit dem losen Mundwerk und den drolligen Augenbrauen aber schnell, verhilft ihm zum Ruhm und lässt ihn wieder fallen. 27 Jahre später sind die beiden erwachsen und noch immer ein Herz und eine Seele. John (Mark Wahlberg) arbeitet in der Autovermietung und feiert, trinkt und genießt mit Ted (gesprochen von Seth MacFarlane) das Leben. Der Tag startet mit der Bong auf dem Sofa und endet mit wilden Feten (grenzgenial, Ted hinterm Steuer: „Sorry, my fault, I was sending a tweet!“). Lori (Mila Kunis, schon Family Guy-erprobt) ist die dritte im Bunde. Sie ist seit 4 Jahren mit John zusammen und teilt sich die Wohnung mit den beiden „thunder buddies“. Sie arbeitet als PR-Managerin, leidet unter den Flirtversuchen ihres Chefs Rex (Joel McHale) und wäre gerne die einzige wichtige Person in Johns Leben. Auf Loris Wunsch hin zieht der kleine Bär schweren Herzens aus und startet seine eigene Karriere als Supermarktverkäufer mit schmutzigem Mundwerk. Doch John kann es nicht lassen: Sam Jones, DER Flash Gordon, der Held aus Johns und Teds Kindertagen, befindet sich auf Teds Party – eine einmalige Gelegenheit. Dabei begleitet John gerade Lori bei einer Geschäftsfeier. Und dann geht's natürlich rund: Lori trennt sich von John, John sich von Ted und Ted wird gekidnappt (Giovanni Ribisi als tanzwütiger Ted-Fanatiker und Hobbypsychopath).

MacFarlanes Sinn für Humor, der schon aus seinen TV-Serien bekannt ist, ist allgegenwärtig. Ted ist anarchisch, vulgär, ordinär, präpotent, egoistisch und dennoch bärig niedlich. Einzig seine Augenbrauen dienen ihm zum Ausdruck seiner Befindlichkeiten. Dieser Bär zeigt die „Infantilität des amerikanischen Way of Life“. Dieses Plüschtier macht, sagt und denkt was es will, lebt wie es will, ist der Egomane schlechthin. Trotz fehlenden Penises („Yeah, I’ve written a lot of letters to Hasbro about that.“) unterhält er ein reges Sexualleben u.a. während der Arbeit, besäuft sich und steht ständig unter Drogen. Aber trotz des Klamauks ist es eine Liebesgeschichte, vergraben unter dem Slapstick zweier sich streitender, feiernder Kinder. Dazu ein tolles Aufgebot an SchauspielerInnen und Cameos noch und nöcher (Joel McHale, Sam Jones, am besten: Ryan Reynolds). Auch Seitenhiebe gibt es in alle Richtungen, angefangen bei Justin Bieber über Taylor Lautner, Adam Sandler, Katy Perry und eben Flash Gordon. Kurzum: Ted ist ein Slapstick-Feuerwerk das alle Stückerl spielt – der Spaß ist garantiert, und ihr werdet auch nie wieder vor Gewittern Angst haben.

Trailer

Auf einen Blick

  • Jahr: 2012
  • Länge: 110 min
  • Regie: Seth McFarlane
  • Drehbuch: Seth MacFarlane, Alec Sulkin, Wellesley Wild
  • Darsteller: Mark Wahlberg, Mila Kunis, Giovanni Ribisi, Joel McHale, Patrick Warburton, Laura Vandervoort, Jessica Stroup
  • Webseite

Fazit

Meine Wertung:

 

Der dreiste kleine Kinomo

Filme gehören besprochen. Kinomo! Du fängst an!