Review< Zurück 13.05.2010

Die Schachspielerin

Von Stephanie Neubauer

Hélène und Ange leben auf Korsika. Sie müssen hart arbeiten um ihre kleine Familie zu erhalten. Doch als Hélène beginnt Schach zu spielen kommt man bereits in Versuchung sich auszumalen wie wohl die Geschichte endet

Hélène (Sandrine Bonnaire) und Ange (Francis Renaud) leben in ärmlichen Verhältnissen auf Korsika. Hier reiht sich Ober- an Unterschicht. Auf die Mittelschicht verzichtet Regisseurin Caroline Bottaro bewusst. Schauplätze sind entweder das ärmliche Haus des Ehepaars, ein Hotel in dem Hélène als Zimmermädchen angestellt ist oder die pompöse Villa des verwitweten Dr. Kröger (Kevin Kline) beim dem sie als Putzfrau arbeitet. Und für den Werbefaktor natürlich die herrliche Insellandschaft.

Mit den Geldsorgen kommen auch die Eheprobleme. Zwischen Hélène und Ange herrscht schon länger leidenschaftliche Funkstille. Dazukommt, dass die geschlechtsreife Tochter endlich aus diesem Armenhaus hinaus will und gibt die Schuld ihren Eltern wenn ein Junge sie stehen lässt, denn wer will schon eine Freundin ohne gepolsterter Zukunft.

Als Hélène bei der Arbeit im Hotel ein glückliches, reiches Paar beim Schachspiel beobachtet, zieht es sie in einen magischen Bann. Zu Ange's Geburtstag schenkt sie ihm ein elektronisches Schachbrett, denn das gemeinsame Spiel könnte sie wieder näher bringen. Doch Ange will davon nichts wissen. So beginnt Hélène alleine und übt bald nächtelang ihre Spielzüge. Da auch Dr. Kröger Schach spielt bittet sie ihn mit ihr zu trainieren. Bald erkennt er dass sie Talent hat und meldet sie zu einem Spiel an. Die Tochter ist begeistert, denn der Sieg ist mit 1.500 Euro dotiert und das könnte der Beginn einer goldenen Zukunft sein ...

Dass bei diesem Film aber Schach gar nicht im Mittelpunkt steht, denn es wird kaum aufs Brett gefilmt oder Spielzüge gezeigt, sondern die Klischees verschiedener Klassen, lässt vermuten dass die Regisseurin selbst nicht gerne Schach spielt. Viel lieber lässt sie den Zuschauer durch deutliche Szenen dazu verleiten zu hoffen, dass Hélène doch endlich ihren Mann verlässt und sich in die reichen Arme von Dr. Kröger schmeißt. Die Spannung des Films hält sich aber in Grenzen und der Schluss bleibt offen, so auch meiner ...

Trailer

Auf einen Blick

  • Jahr: 2009
  • Länge: 137 min
  • Regie: Caroline Bottaro
  • Drehbuch: Caroline Bottaro
  • Darsteller: Kevin Kline Sandrine Bonnaire

Fazit

Meine Wertung:

 

Der dreiste kleine Kinomo

Filme gehören besprochen. Kinomo! Du fängst an!