Die dreiste Glosse< Zurück 14.05.2009

Twilight - oder was kann man eigentlich alles falsch machen?!

Von Bruno B Lightner

Heute wird die sagenumwobene und himmelhoch gelobte Vampirbuch-Verfilmung 'Twilight' unter die Lupe genommen. Doch Vorsicht: man könnte sich schrecken was sich einem dort offenbart...

Wer sich auf ein "authentisches" Vampir-Spektakel à la Underworld mit den gängigen Vampir-Abneigungen gefreut hat, der wurde beim Kino-Besuch von Twilight mächtig enttäuscht. Diejenigen, die sich anhand des gleichnamigen Buches vorbereitet hatten und trotzdem hingingen, waren wohl minderjährige Mädchen, die sich am männlichen Hauptdarsteller Robert Pattinson, bekannt aus Harry Potter und der Feuerkelch, auf der Leinwand ergötzen wollten. Einschlägige Fan-Sites und Foren verraten uns, dass die Fangemeinschaft generell stark frauen- bzw. mädchenlastig sein muss. Kein Wunder, denn wenn man die Story näher betrachtet, dann fällt recht schnell auf dass die Geschichte geschickt um eine Lovestory zwischen Mensch und Vampir geschrieben wurde - genauer gesagt zwischen einem 16-jährigen Mädchen und einem 1000 Jahre alten Vampir-Männchen. Stephenie Meyer, so der Name der Autorin, hat es geschafft eine banale College-Lovestory mit einer Vampir-Geschichte auf eine Art und Weise zu verknüpfen, die bei jungen Mädchen mannigfaltige Fantasien weckt.

Nun gut, die mehr oder weniger komplexe Story beginnt - wie könnte es auch anderes sein - mit dem Umzug der 16-jährigen Bella Swan (Kristen Stewart) in ein kleines Nest in Washington. Dort nämlich lebt und arbeitet ihr Vater als Polizeichef. Ihre Mutter, ganz und gar nicht prüde, hat sich einen Profisportler geangelt und zieht mit ihm quer durch die Staaten. Die kleine Stadt scheint einige merkwürdige Einwohner zu haben, welche bei näherer Betrachtung ein wenig blass wirken. Die Familie Cullen scheint aber nicht nur blass zu sein, sondern auch sehr abgekapselt und vor allem steinreich. Der Vater arbeitet als ortsansässiger Arzt, was sich doch wunderbar eignet, um die Familie mit ausreichend Nahrung zu versorgen. Doch aufgepasst! - diese Vampir-Familie ist nicht böse! Nein, ganz im Gegenteil, für ihre Verhältnisse könnte man sie sogar als vegetarisch und zahm bezeichnen. Ihre Kinder, allesamt unter 20, gehen seit geschätzten 1000 Jahren dort zur Schule - kein Wunder also, dass sie etwas schlauer als der Rest wirken. Die gute Bella verliebt sich auf Anhieb in Edward Cullen, der schwer mit seinem Verlangen ihr süßes Blut zu trinken hadert. Doch kein Problem! Nach einigen Anfangsschwierigkeiten wird Klein-Bella auch prompt mit nach Hause genommen, wo man erkennen muss dass sogar gängige Vampir-Sitten von Autorin Meyer verändert wurden. So schlafen die Cullens nicht in Särgen untertags - viel besser! - sie schlafen gar nicht! Praktisch, nicht? Schnell hat einer auch bemerkt: wenn sie nicht zur Abendschule gehen, dann können sie wohl im Licht wandeln!

Die ganze Story zu erzählen wäre nicht allzu spannend, und wohl auch zu lange. Man muss allerdings zugeben, dass sich der junge Robert Pattinson als Teenie-Vampir ganz gut macht. Nicht nur seine Optik, sondern auch seine Schauspielerei überzeugt im sonst eher nicht so toll besetzten Film. Bella wird von Kristen Stewart gespielt, die man schon als Jodie Fosters Tochter im Flilm Panic Room sehen konnte. Die Qualität ihrer Darbietung hält sich zwar in Grenzen, doch zumindest nimmt man ihr die Rolle ab.

Summa summarum ist der ganze Film ein Witz und wohl auch nicht wert ihn sich anzuschauen, doch bieten wir - wenn auch ungern - hier den Trailer an: